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Kreis Schleswig-Flensburg setzt ein Zeichen gegen CCS

Der Kreistag Schleswig-Flensburg hat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen, sich zum CCS-freien Kreis zu erklären. Damit positioniert sich der Kreis gegen die Speicherung und den Transport von Kohlendioxid (CO2) durch das Kreisgebiet und setzt ein Zeichen für echten Klimaschutz.

Mit diesem Beschluss lehnt der Kreis Schleswig-Flensburg jegliche CO2-Pipelines durch sein Gebiet ab und spricht sich gegen die Speicherung von Kohlendioxid an Land sowie unter der Nord- und Ostsee aus. Zudem wird gefordert, Subventionen für fossile Energieträger und CCS (englisch: carbon capture and storage, deutsch: Kohlendioxid-Abscheidung und -Speicherung) -Technologien zu stoppen und stattdessen gezielt nachhaltige Klimaschutzmaßnahmen zu fördern.

Bedenken hinsichtlich Umwelt, Gesundheit und Wirtschaft

Die Entscheidung basiert auf der Sorge um mögliche negative Auswirkungen des CCS-Verfahrens auf Natur, Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung. Der Transport und die Verpressung von CO2 bergen erhebliche Risiken, darunter mögliche Leckagen, seismische Ereignisse und eine potenzielle Gefährdung des Trinkwassers. Darüber hinaus befürchtet der Kreis unkalkulierbare Kosten, eine wirtschaftliche Belastung für Gemeinden sowie mögliche Enteignungen landwirtschaftlicher Flächen.

Kritik an CCS-Plänen der Bundesregierung

Hintergrund der Entscheidung ist die geplante Änderung des Kohlendioxid-Speicherungs- und Transportgesetzes (KSpTG) durch die Bundesregierung. Dieses sieht die Schaffung eines großflächigen CO2-Pipelinenetzes und die Errichtung von CO2-Deponien vor, wodurch auch der Kreis Schleswig-Flensburg betroffen wäre. Die Bundesregierung plant milliardenschwere Subventionen für CCS-Technologien, die laut Weltklimarat (IPCC) jedoch als ineffektiv und teuer gelten.

Gegenposition: Technologieoffenheit und skandinavische Erfahrungen

Gleichzeitig gibt es Stimmen, die eine technologieoffene Herangehensweise fordern. Befürworter argumentieren, dass Deutschland ohne CO2-Speicherung das Klimaziel 2045 nicht erreichen kann und verweisen auf positive Erfahrungen aus Skandinavien. Dort wird CCS unter strengen Auflagen eingesetzt, und wissenschaftliche Untersuchungen zeigen keine Hinweise auf Leckagen oder ein erhöhtes Erdbebenrisiko. Während Kritiker CCS als riskant und teuer einstufen, sehen Befürworter darin eine notwendige Ergänzung zur Emissionsvermeidung und natürlichen CO2-Speicherung.

Ein starkes Zeichen für den Klimaschutz

Mit diesem Beschluss schließt sich der Kreis Schleswig-Flensburg der wachsenden Zahl von Kommunen an, die CCS ablehnen und sich für den Schutz von Umwelt, Gesundheit und lokaler Wirtschaft einsetzen.

26.03.2025 
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