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Datum: 11.04.2025

Wildschweinpopulation im Kreisgebiet wächst, Risiko für Afrikanische Schweinepest sowie Maul- und Klauenseuche nimmt zu

Die Anzahl der Wildschweine im Kreis Schleswig-Flensburg ist nach Angaben des Kreisjägermeisters Horst Bröge aus Böklund stark angestiegen. Einen Beleg hierfür bietet die jährliche Wildnachweisung, nach der die Jagdstrecke für Schwarzwild im Kreisgebiet noch vor wenigen Jahren um die 50 Tiere pro Jahr betrug. Jetzt ist sie auf deutlich über 200 Wildschweine angestiegen.

Neben der Gefahr für Wald- und Flurschäden nimmt mit einer steigenden Schwarzwildpopulation auch das Risiko für einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) proportional zu. In Deutschland grassiert die Afrikanische Schweinepest aktuell an der Grenze zu Polen, aber auch in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz – vor allem unter Wildschweinen. In Deutschland waren im Jahr 2025 in diesen Regionen bereits fast 1.000 Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen zu verzeichnen. Umso wichtiger ist es laut Aussage von Horst Bröge und von Dr. Volker Jaritz, Leiter des Veterinäramtes des Kreises Schleswig-Flensburg, die Schwarzwildpopulation durch eine verstärkte, gezielte Bejagung deutlich zu begrenzen. Zudem sollten keine Essensreste in der Landschaft hinterlassen werden, denn schon mehrfach wurde das Virus so über weite Distanzen hinweg durch den Menschen verbreitet.

Die Afrikanische Schweinepest ist laut Dr. Volker Jaritz zwar keine Zoonose, also zwischen Tier und Mensch übertragbare Infektionskrankheit, und daher für den Menschen ungefährlich. Ein Ausbruch hätte jedoch insbesondere für die hiesigen schweinehaltenden Betriebe fatale Konsequenzen. Die Afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, von der Haus- und Wildschweine betroffen sind. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Kadavern, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen bzw. -zubereitungen sowie andere indirekte Übertragungswege wie auch Jagdausrüstung.

Aktuell besteht nach Aussage von Dr. Jaritz zudem die Gefahr, dass auch das Maul- und Klauenseuche-Virus über Essensreste oder Tierkontakte verbreitet werden kann. Nachdem Deutschland 37 Jahre lang frei von Maul- und Klauenseuche war, brach die Tierseuche im Januar 2025 in einer Büffelherde mit 14 Tieren in Brandenburg aus. Aktuell gibt es bereits zehn Ausbrüche in großen Rinderherden in Ungarn und der Slowakei nahe der österreichischen Grenze.

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